Schulen brauchen mehr Personal und finanzielle Unterstützung zur Umsetzung des Anti-Extremismus-Plans
Elternverband fordert die Regierung auf, Mittel aus dem Budget großzügig umzuschichten.
Der Verband der Elternvereine an den höheren und mittleren Schulen Wiens (VEV) begrüßt das von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek heute vorgestellte Maßnahmenpaket für Schulen gegen Terror und Dschiahdismus. Verbandsvorsitzende Elisabeth Rosenberger warnt jedoch, dass Lehrerinnen und Lehrer und Schulleitungen mit den nun von ihnen verlangten zusätzlichen Aufgaben schnell überfordert sein könnten.
Das Bildungsministerium bietet zwar für Schulen kostenlose Präventionsworkshops an, für die innerhalb des Bildungsbudgets 150.000 Euro umgeschichtet werden. Für zusätzliches Personal an den Schulen hat das Ministerium nach Aussagen der Ministerin keine Mittel zur Verfügung. In der heute von Heinisch-Hosek einberufenen Arbeitsgruppe zum Thema Extremismus stellten Experten jedoch klar fest, dass Deradikalisierung nur erfolgreich sein könne, wenn kompetente Personen wie Psychologen oder Sozialarbeiter ständig vor Ort, also in den Schulen, sein könnten. Es könne nicht so sein, sagt Verbandsvorsitzende Rosenberger, dass das Bildungsministerium ein Maßnahmenpaket vorstelle, in der Praxis aber Lehrende auf sich allein gestellt bleiben, obwohl sie keine Ausbildung in Deradikalisierung haben und schon jetzt immer mehr mit administrativen Aufgaben belastet werden. Rosenberger fordert deshalb Finanzminister Hans Jörg Schelling und die gesamte Bundesregierung auf, ein Konzept vorzulegen, wie schnell und unbürokratisch Mittel im Budget für die Finanzierung des Maßnahmenpakets gegen Terror und Dschihadismus umgeschichtet werden können. Ministerin Heinisch-Hosek hat sich heute 100 zusätzlichen Stellen gewünscht. Für den VEV kann das nur ein erster Schritt sein, da es alleine in Wien 100 höhere Schulen gibt, die zumindest eine ständige Ansprechperson bräuchten.